Der Krieg in der Ukraine wütet seit Tagen unentwegt. Um vor der Zerstörung und der Gewalt der russischen Truppen zu entkommen, fliehen viele Menschen aus der Ukraine in Nachbarstaaten wie Polen.
Wir wollten nicht untätig da sitzen und haben uns deshalb am Sonntag entschieden, dass wir etwas tun müssen.
So haben wir Monatg noch den Beschluss gefasst, dass wir einen Bus mieten, Sachspenden sammeln und an die polnisch-ukrainische Grenze fahren, um den Menschen dort zu helfen.
Gesagt getan, für Dienstag war eine Sachspendenaktion organisiert. Wir haben so viele Spenden bekommen, dass der Mannschaftsbus des SC Weiche Flensburg 08, den wir durch Geldspenden von einigen FDP Mitgliedern bei der Firma Rohde Verkehrsbetriebe mieten konnten, bis oben hin vollgepackt mit Lebensmitteln, Kleidung, Decken und Hygieneartikeln ist und trotzdem noch Spenden über waren. Während der Spendenaktion haben wir mit vielen Menschen sprechen können, unter anderem auch mit Leuten, die noch Familie in der Ukraine haben, die auch auf der Flucht sind.
Am Dienstagabend ist der Bus schließlich bei der Sammelstelle angekommen und wir haben die Spenden mit Hilfe von vielen freiwilligen Händen, die eigentlich nur zum Spenden gekommen sind, schnell verladen können.
Wir sind überwältig von der Masse an Spenden, dem Zuspruch und den helfenden Händen und freuen uns so vielen Geflüchteten Hilfe bieten zu können.
Liberale Ukrainehilfe, Tag 2: Anreise
Treffen am Bus um 03.00 Uhr am Morgen auf der Exe in Flensburg. Rund um uns schläft die Stadt. Bei Dunkelheit und Außentemperaturen von 3 Grad über Null begrüßt uns der Fahrer der Firma Rohde, der uns die erste Etappe bis nach Cottbus bringen wird. Wir fahren mit dem Mannschaftsbus unserer Liga-Fußballer vom SC Weiche Flensburg 08, und Holger ist eigentlich auch der Fahrer für die Mannschaft.
Der Bus ist bis unters Dach vollgepackt mit Hilfsgütern: Decken und Winterbekleidung, Kissen, Kinderspielzeug, Hygieneartikel und Lebensmittel, die am Vortag an der Sammelstelle der FDP Flensburg abgegeben wurden. Es gibt gerade noch vier Sitzplätze für Katharina, Christoph, Johannes und mich. Wir wollen an der polnisch-ukrainischen Grenze die Hilfsgüter verteilen und wenn möglich etwa 30 Flüchtlingen dabei helfen, das überlastete Grenzgebiet komfortabel und sicher zu verlassen.
Wie schon am Vortag sind wir überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Menschen, die uns mit Liebe und Umsicht ausgesuchte Dinge gespendet haben, um den Kriegsflüchtlingen vor Ort helfen zu können. Und die uns Geld gespendet haben, um damit den Bus für die Reise bezahlen zu können.
Auf der Fahrt wollen wir noch Spenden der FDP-Kreisverbände an der Strecke einsammeln; wegen der schieren Masse an Hilfsgütern sind wir froh, dass Jan Marcus Rossa vom FDP-Kreisverband Lauenburg noch kurzfristig einen Möbelwagen organisieren konnte – vielen herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Firma Hertling aus Halstenbek, die uns Lkw und Fahrer inklusive aller Kosten umsonst zur Verfügung gestellt hat.
In Quickborn treffen wir uns mit dem Möbelwagen und nehmen die Spenden der Pinneberger und Schleswig-Flensburger Parteifreunde an Bord. Bei Witzhave kommen die der Freunde aus Lauenburg, Stormarn und Ostholstein dazu. Dann geht es weiter gen Osten, hinein in einen wunderschönen Sonnenaufgang. Es ist kaum vorstellbar, dass gar nicht weit von hier Krieg herrscht und Menschen leiden müssen.
Während der langen Fahrt versuchen wir, Kontakt zu Behörden oder Organisationen an der polnisch-ukrainischen Grenze zu bekommen. Berichte in sozialen Medien und Messenger-Gruppen berichten von einer Überlastung des Zielgebiets, von vielen Flüchtlingen und vielen Helfern, die nicht immer zueinander finden. Ein ortskundiger Ansprechpartner wäre da eine große Hilfe.
Die Lage in unserem Zielgebiet ist unklar. Niemand weiß genau, was uns dort erwartet. Unter anderem gehen Geschichten rum von Gruppen junger männlicher Flüchtlinge, die gezielt Reisebusse besteigen, diese dann kapern und umleiten. Die überwiegende Zahl der Flüchtlinge sollen allerdings Frauen mit Kindern sein. Wir sind gespannt, was uns erwartet und freuen uns darauf, Hilfe leisten zu können.
Mittlerweile ist es Sebastian von Flensburg aus gelungen, einen Ansprechpartner zu finden: Er heißt Pjotr und soll bei der Home Guard beschäftigt sein. Per Messenger werden wir Kontakt zueinander aufnehmen, sobald wir im Grenzgebiet ankommen.